Über uns

Im Mittelalter galt das Erzgebirge als nahezu unbesiedelt. Mit dem Berggeschrey verbreitete sich im 12. Jahrhundert die Kunde von reichhaltigen Silber- und Erzvorkommen rasant. Halunken und Tagelöhner zogen mit der Hoffnung auf schnellen Reichtum in diesen dicht bewaldeten Landstrich und gruben tiefe Schächte in den Gebirgsstock. Vergleichen lässt sich die Situation mit dem "Goldrausch" in den USA. Und auch der Dollar hat seinen Ursprung im Erzgebirge – und zwar im St. Joachimsthal, dem heutigen Jachymov. Dort wurde die erste Prägungsstätte für Münzen errichtet. Aus dem Joachimsthaler ging die damals weit verbreitete Währung des Talers hervor. Die Mayflower brachte den Taler schließlich in die USA und der Dollar ward geboren.

Im 15. Jahrhundert begründete das "Große Berggeschrey" die wirtschaftliche Blüte des Erzgebirges. Nicht nur Bergleute zogen in die Region, sondern auch kapitalkräftige Kaufleute. So entwickelten sich z. B. die Städte Annaberg-Buchholz, St. Joachimsthal, Schneeberg oder Marienberg. Der Erzreichtum schuf die Grundlage dafür, dass sich das Erzgebirge auf der deutschen und böhmischen Seite zur wirtschaftlich, kulturell und auch politisch bedeutenden Region in Mitteleuropa entwickelte.

Ein interessanter Fakt zur Region: 1897 kam der norwegische Ingenieur Herr Olson an den Fichtelberg, um den Bau der hiesigen Schmalspurbahn zu beaufsichtigen. Mit dem ersten Schneefall schnallte sich Olson Holzbretter unter die Füße, stapfte damit über den Berg und fuhr die Hänge abwärts. Das beeindruckte den Erzgebirger, der nicht lange fackelte und sich aufgebogene Bretter beim Böttcher holte, Schnüre drauf nagelte und Herrn Olsen auf diesen folgte.

So hielt der Skisport Einzug im Erzgebirge. 1924 eröffnete hier Deutschlands erste Seilschwebebahn, die zweite 1926 am Predigtstuhl in Berchtesgaden.

53 Weltmeistertitel und 21 Olympiasiege holten seitdem Oberwiesenthaler Wintersportler in den unterschiedlichsten Disziplinen. Trainiert haben sie am Fichtelberg. Noch heute bietet der Olympiastützpunkt mit seine Einrichtungen wie den Fichtelberg-Schanzen und der Sparkassen Skiarena top Bedingungen für die Sportler und den Nachwuchs der Wintersport Eliteschule in Oberwiesenthal

Heute ist unser Erzgebirge bekannt für seine Weihnachts- und Holzkunst, aber auch für innovative Handwerks- und Industriebetriebe, für seine lange Sporttradition und natürlich eine wunderschöne Mittelgebirgslandschaft.

In Kurort Oberwiesenthal am Fichtelberg leben die meisten Menschen vom Tourismus. Seit der Wiedervereinigung 1989 hat sich viel entwickelt in unserer Region. Natürlich können wir uns nicht mit Destinationen in Österreich oder der Schweiz vergleichen, wo in vierter, teils fünfter Generation erfolgreich und häufig ohne starke Kreditlast gewirtschaftet wird.

Wir punkten mit unserer Authentizität! Wir freuen uns auf unsere Gäste von nah und fern und bringen ihnen gern unsere Tradition und Liebe für die Natur, den Sport und unsere Berge nahe.

Bei uns grüßt man sich mit "Glück auf!" – herzlich und aufrichtig.

Schlägel und Eisen sind das Symbol für die hiesige Bergbautradition, die natürlich auch die Region rund um den Fichtelberg geprägt hat.

Über mich

Mein Name ist Philipp Heinrich, Jahrgang 1980. Ich bin am Fichtelberg in Kurort Oberwiesenthal aufgewachsen. In meiner früheren Kindheit habe ich auf dem Sparringberg gewohnt. Mit meinen Freunden bauten wir im Sommer Buden im Wäldchen unterhalb des Sparringbergs. Im Winter gab es nur Schule und danach ... ganz klar: Skifahren. Tag für Tag, bei jedem Wetter. Denn am Fichtelberg lernt man das Skifahren noch vor dem Laufen.

Und so lag es nahe, dass ich im zarten Alter von sieben Jahren der Ski Alpin Trainingsgruppe beitrat. In meiner Altersklasse schlug ich mich ganz wacker, holte einige Sachsenmeister-Titel im Slalom und Riesenslalom und wurde ARGE-Ost Meister. Mit der Wende fuhr ich plötzlich Rennen gegen Bayern, später auch gegen Österreicher und Schweizer. Nun stand ich nicht mehr auf dem Treppchen, sondern musste mich mit Platz 15, 25 oder 35 zufrieden geben. Mit 15 Jahren beendete ich meine aktive Laufbahn.

Die Sommer verbrachte ich nun mit der Motorsäge im Wald. Meine Eltern verköstigten die Forstarbeiter in der Sportbaude Waldeck zu einem fairen Preis. Und so durfte ich kranke Bäume bzw. solche, deren Spitze abgebrochen war, zu Feuerholz verarbeiten ... Welcher Baum krank war, entschied ich.

Mit 15 Jahren wurde ich außerdem Deutschlands jüngster DSLV-geprüfter Snowboard-Lehrer zum damaligen Zeitpunkt und arbeitete die Winter für Didi im Burton Testcenter - was für eine geniale Zeit!

Und dann entfachte sich meine große Leidenschaft fürs Radfahren. Nach vier Stunden Schlaf direkt nach der Abi-Feier ging es los zur Alpenüberquerung mit dem Straßenrad bis nach Venedig. Mit meinem Freund Roman und René fuhr ich über Amsterdam und Brüssel nach Paris und über Luxembourg zurück nach Deutschland. Wir schliefen im Schlafsack und aßen, was das Sparportemonnaie hergab. Die zweite große Tour führte René und mich von Deutschland entlang der Atlantikküste und über das spanische Hochland bis nach Madrid. Gemeinsam mit Krisch machte ich Schweden und Finnland per Rad unsicher. Und mein Vater Lutz nahm mich häufig in Begleitung von Alex und Frank mit zu den großen Alpenpässen. Mit dem Rennrad bezwangen wir den Col du Galibier, Col d’Izoard, Col de l’Iséran, Col du Tourmalet, Col de la Bonette, L'Alpe d'Huez, das Timmelsjoch, die Großglockner Hochalpenstraße, das Stilfserjoch, der Grand St. Bernard ... und natürlich auch den gefürchteten Mont Ventoux. Wir haben sie alle und noch einige mehr unter die Reifen genommen.

2001 versuchten wir uns am Aufstieg zum höchsten Berg der westlichen Hemisphäre – dem 6.961 m hohen Aconcagua in den Anden. Die Witterungsbedingungen ließen uns allerdings keine Chance. Und so liegen womöglich noch heute ein schönes Salewa-Zelt und Bergsteiger-Super-Food im Lager 1 auf ca. 5.500 m ü. NN.

2006 wandelten wir auf den Spuren meines Vaters. Bei bestem Wetter und nachdem Lutz in eine Gletscherspalte eingebrochen war und nur von seinem Rucksack gehalten wurde, erreichten wir den Gipfel des 5.054 m hohen Kasbek im Kaukasus, Georgien.

Nach den Semestern an der Sportfakultät in Leipzig habe ich 2013 gemeinsam mit Tilman und Phil die Firma absolutGPS gegründet und erfolgreich etabliert. Besondere Freude machte mir die Entwicklung der Stoneman Bike Challenge und des Mountainbike Tourismusforum Deutschland.

Nach 17 schönen Jahren in Leipzig kehre ich nun mit meiner Familie zurück zu meinen Wurzeln. Wir bauen ein biologisches Holzhaus am Fuße des Fichtelbergs und ich trete die Unternehmensnachfolge an und betreibe nun das Prijut★12 und die Sommerrodelbahn Oberwiesenthal.